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Gestern bin ich auf einer Ausstellung gewesen. Eine Ausstellung von den Schülern, die mit mir Kalligraphie lernen (Foto, die Dame in grün ist die Lehrerin). Eine Woche hängen verschieden Werke "alternativer" Kalligraphie in einem Restaurant/"Brotladen" (man, hört sich das unromantisch an...), welches dem langen Herrn auf dem Foto gehört. Er ist ebenfalls ein Schüler.
Die Einweihungsfeier fand abends statt und es gab ein üppiges Buffet, umsonst für alle Gäste. Wer sich auf der Tafel (auf dem Foto hinter den Künstlern) mit Namen verewigt (natürlich alle^^) kriegt beim nächsten Mal, solange die Ausstellung läuft, Rabatt.
Jeder hat eine kurze Rede zum Einstieg gehalten. Da Juihan auch da war, hat sie die wichtigsten Teile übersetzt - das war auch nötig! :D
Jeder hat die passenden Worte gefunden. Der Inhaber hat die längste Rede gehalten. Ihm war es wichtig deutlich zu machen, dass dies keine Ausstellung großer Meister sei. Eine Ausstellung verlange nicht perfekte Arbeiten! Den Satz fand ich sehr schön.
Sie würden fast 4 Jahre zusammen lernen und hätten sich durch die Arbeit besser kennen gelernt. Witzig dabei ist, dass sie früher alle in einer Klasse derselben Schule waren, sich da aber nie besonders für einander interessiert haben. Nun wären sie sich aber näher gekommen und hätten sich liebgewonnen.
Die Lehrerin sprach davon, dass sie ursprünglich dagegen war eine Ausstellung zu unterstützen, dass man sie aber mit einigen "Geschenken" überzeugt hätte. (Worum es sich handelt bleibt schleierhaft. ;) ) Jeder habe aber sein eigenes Talent beigefügt und bilde einen wichtigen Teil zur Balance in der Gruppe. [...]
Der nette Herr mit dem Kind auf dem Arm sprach von vielen Veränderungen während der Arbeit und wollte es sich nicht nehmen lassen zu erzählen, dass er zu seiner letzten Arbeit eine Flasche Wein getrunken hat.
Nach den Reden wurde gegessen und erzählt... bzw. ich hab mir viel erzählen lassen... von Juihan... auf Englisch :D Aber es war wie jedes Mal in einer Menge von Leuten: Der Ungleiche sticht heraus. Ich wurde von vielen nach meiner Herkunft gefragt und sollte doch mal erzählen, was ich hier mache, was ich in Deutschland mache, wie mir Taiwan gefällt,... und eine Künstlerin hat mir gleich großzügig ihre Tochter ("die ist genauso alt wie du!") und ihren ein Jahr jüngeren Sohn vorgestellt und ist dann verschwunden. Peinliche Stille.
Am Ende wollte eine junge Frau ein Foto mit mir gemeinsam machen. Mit dem "Deutschen, der auch Kalligraphie kann". Kolja sagt natürlich, höflich wie er ist, nicht nein und lächelt in die Kamera. Meine Lehrerin hat den ganzen Abend den objektiven Blick behalten und Juihan erzählte mir hinterher ihr Statement zu dieser Situation: "Ab jetzt ist er nur noch ein Accessoire." Wie recht sie hat...
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