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Um für ein Frühstück zu sorgen, muss ich am Morgen erst mal einen Laden suchen. Als ich in einem Mini-Mercado auf französisch nach Konfitüre frage und nur ratlose Gesichter sehe, betritt ein etwas wild aussehender Franzose gesetzteren Alters das Geschäft. „Marmalada" heisse das hier und sei nur in Form von Guavenpaste zu haben, sehr fest und als Quader in Plastik. Vollmilch gibt es nur in Pulverform. Na ja, besser als nichts. Der Franzose, der sich mit „Brüno" vorstellt und seit sieben Jahren hier wohne, ist sehr hilfsbereit und zeigt mir, welche Händlerin in der Markthalle gleich nebenan Brot verkauft. Dieses schmeckt nicht schlecht, ist aber das Gegenteil von nahrhaft. Die Guavenpaste verwandle ich mit Wasser und Gabel in einen brauchbaren Brotaufstrich.
Den Rundgang durch das Städtchen beginnen wir auf der Strasse, die an den Strand hinabführt. Sie ist nicht geteert, und Lastwagen, die vom Strand heraufpendeln und schwarzen Sand holen, wirbeln dicke Staubwolken auf. Wir gelangen auf den breiten, feinsandigen Lavastrand unterhalb unserer Unterkunft und folgen ihm bis zu einem Treppenweg, der zurück in die Stadt hinaufführt. Er ist von Fäkalien und Abfällen aller Art verunreinigt - widerlich. Erstaunt muss man darüber nicht sein, denn wir haben weder am Strand noch in der Stadt eine öffentliche Toilette gesehen. Margrit macht bald die intensive Sonne zu schaffen, und so kehren wir nach ein paar Einkäufen in unser Studio zurück.
Am Nachmittag wandern wir durch die Stadt und am staubigen Fussballplatz vorbei zum Anfang der Startbahn des Flughafens hinauf und gemäss Karte auf einer Wanderroute ein Stück weit durch das verdorrte Land neben der Piste. Leider können wir kein Flugzeug bei Landung oder Start beobachten. Von hier können wir den Rand der Caldera sehen, aber nicht den Vulkankegel. Unterwegs bietet sich Sicht auf Teile der Stadt. Sie besteht aus einem bunten Gemisch von fertigen und grauen unfertigen Häusern oder Ruinen, macht insgesamt aber den freundlicheren Eindruck als Tarrafal oder Praia.
Bei einer Autovermietung fragen wir nach den Preisen. 80 Euro pro Tag für einen kleinen Wagen ist uns zu teuer. Für einen Ausflug nach São Jorge an der Nordküste will ein Taxifahrer 3000 Escudos, aber dorthin fahren auch Aluguers für einen Bruchteil dieses Betrages.
Ich habe Teig für Zopfbrot geknetet und wage es, im Gasbackofen zwei Laibe zu backen. Das Resultat scheint nicht schlecht, abgesehen von der verbrannten schwarzen Kruste unten, aber die kann ich abkratzen.
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Mike und Elösbeth Sind endlich dazu gekommen Eure Reise mit zu verfolgen. Spannend, was Ihr da schon alles erlebt habt. Macht mich direkt gluschtig. Freue mich schon auf die nächsten Blogs.