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Frühstück mit Pancakes! Mir schmecken sie gut, Margrit ist nicht allzu begeistert. Wieder zuerst ein Einkauf. Der Mini-Mercado hat heute eine Art Baguettes; wir riskieren den Kauf von zwei solchen. Auf die heutige Wanderung kommen aber ausser einem Getränk nur zwei Orangen mit, denn wir wollen wieder am frühen Nachmittag zurück sein. Per Aluguer, wie üblich berieselt mit lauter Musik, gelangen wir auf die Serra, wo wir einige hundert Meter vor dem Parkeingang aussteigen. Auf einem guten Fahrweg wandern wir um viele Rücken und durch mehrere Seitentälchen langsam aufwärts Richtung Westen. Wie gestern tut sich ein mächtiges Tal unter uns auf. Dieses ist weniger besiedelt und teils schluchtartig felsig. Lästig ist auch heute der vehemente Passatwind, der um alle Ecken bläst und manchmal so stark ist, dass ich kaum die Kamera ruhig halten kann und mir einmal der Hut davonfliegt, den ich nur mit Glück retten kann. Nach einer Linkswendung sind wir aber plötzlich im Windschatten. Da wir nun auch nicht mehr unter den von Osten herüberdrückenden Wolken sind, wird es deutlich wärmer, so dass wir die Wanderjacken in den Rucksäcken verstauen können. Wir gehen nahe an einem primitiven Haus vorbei, eher eine Art Stall, vor dem zwei Frauen sitzen und kleine Kinder hätscheln. Wir werden winkend gegrüsst. Durch grasige Hänge geht es noch etwas höher, bis wir auf einen Fussweg stossen, der in Richtung Fundura die steilen Hänge hinunterführt. Dank Wikiloc-GPS können wir die Abzweigung nicht verpassen. Wir scheuchen Schwärme von Heuschrecken auf, in einem Netz quer über den Weg saugt eine riesige Spinne an ihrer Beute. Mit ihren schwarz-gelben Streifen auf dem Rücken sieht sie gefährlich aus. Irgendwo flattern Hühnervögel davon. Wir treffen auf bohnenpflückende Frauen, und eine kleine Karawane, bestehend aus zwei Frauen, einem Mädchen, zwei mit weissen Säcken bepackten Eseln und zwei Hunden zieht an uns vorbei, als wir kurz Rast machen. Keine beunruhigenden Begegnungen heute, auch Wanderer sahen wir nicht. Bei einem Weiler oberhalb von Fundura erreichen wir die Hauptstrasse. Bald hält ein Aluguer, in dem wir uns in die hinterste Sitzreihe quetschen und einigermassen bequem nach Tarrafal zurückfahren. Kaum sind wir zurück, stellt sich der Aluguerfahrer ein, der uns morgen um 12 Uhr zum Flughafen bringen soll. Ich mache mit ihm eine Nachverhandlung, indem ich vorschlage, dass wir, statt das Fahrzeug als Privattaxi zu benützen und 7'000 CVE zu zahlen, mit unserem Gepäck nur die hintersten Sitze belegen und dafür 3'000 zahlen. Er argumentiert, um die Mittagszeit habe es wenig Passagiere nach Praia, und schliesslich einigen wir uns auf 4'000. Eine Preisdiskussion gibt es auch mit dem Rezeptionisten, als ich die Rechnung bezahlen will. Er will uns samt Steuer volle 27'200 CVE verrechnen, aber das wäre der Preis samt Frühstück, das pro Person 500 koste, wie er sagt. Ohne dieses zahlen wir 5'000 weniger, was er erst nach einigem Hin und Her akzeptiert. Es scheint, dass man hier etwas aufpassen muss, um nicht übers Ohr gehauen zu werden.
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