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Um 8 Uhr ganz annehmbares Frühstück mit Jutta und Hermann. Wir schätzen besonders, dass man auch Tee anbietet. Anschliessend rufe ich den Hotelier in Vila Nova Sintra an und habe Glück: Wir können das dort ab Freitag gebuchte Zimmer schon heute beziehen. Das wird uns von diesem Loch hier erlösen. Ich teile auch der jetzigen Vermieterin mit, dass wir am Nachmittag abreisen wollen, da uns das Zimmer nicht gefalle. Erst machen wir uns aber auf die Wanderung das Tal hinauf. Der meist gute Fussweg führt uns zum steil am Hang gelegenen Weiler Lagoa. Zwischen vielen Mangobäumen und Bananenstauden gelangen wir zu den Häusern und einem Gartentor dazwischen. Eine junge Frau weist uns den Weg durch den Hof zwischen mehreren Häusern. Am oberen Ende grüssen uns eine ältere Frau und zwei süsse kleine Mädchen, die ich fotografieren darf. Dann treffen wir auf Jutta und Hermann, die den Weg durch den Talgrund gewählt haben. Nach kurzer Suche finden wir den Weiterweg, der in Serpentinen den Gegenhang hinaufführt. Irgendwo stehen zwei angebundene, hornbewehrte Kühe mitten auf dem Weg, denen wir vorsichtshalber über die Terrasse unterhalb des Weges ausweichen. Nun ist der Weg breit gepflastert, und wir folgen ihm einige steile Serpentinen weiter hinauf, bis wir eine Sitzgelegenheit mit guter Aussicht ins Tal finden. Nach einer kurzen Rast kehren wir hier um. Auf dem Rückweg unterhalten wir uns mit einer fidelen Engländerin und einem leutseligen Franzosen, beide in den Sechzigern, abwechselnd auf englisch und französisch. Sie kommen von der Hauptstrasse herab und wollen nach Fajã d'Agua. Sie beabsichtigen, im Dorf essen zu gehen und eventuell zum Flugplatz zu wandern und um ca. 16 Uhr per Aluguer nach Vila Nova Sintra zur Eco-Lodge zurückzufahren. Das ist das Hotel, wohin auch wir am Nachmittag wollen, allerdings früher, denn hier gibt es für uns nichts mehr zu tun. Wir essen im Zimmer, und nach der Mittagsruhe packen wir. Ich gehe Julinha die Rechnung zahlen und bitte sie, übersetzt durch den gut englisch und portugiesisch sprechenden Italiener, der schon gestern übersetzte, für uns ein Aluguer anzufordern. Ihr Sohn komme in einer halben Stunde mit einem Minibus, sagt sie nach einem Handy-Anruf. Inzwischen versuche ich, die Engländerin und den Franzosen wiederzufinden, aber sie sind bereits um zwei Kurven die Strasse hinauf Richtung Nova Sintra marschiert und können nicht mehr verstehen, was ich ihnen in höchstmöglicher Lautstärke zurufe: „Aluguer à trois heures!!!" Und so marschieren sie tapfer weiter. Unterwegs mit dem etwas verspätet eintreffenden Aluguer stossen wir aber wieder auf die beiden und bedeuten dem Fahrer, sie mitzunehmen, was sie, inzwischen schon recht müde, sehr schätzen. Zudem wird die Fahrt für uns damit etwas billiger.
Das Zimmer in der mehrstöckigen Eco-Lodge, die von einem Italiener namens Marco geführt wird, ist einfach eingerichtet, aber recht praktisch und geräumig. Es sind drei Betten vorhanden, so dass auf einem davon unsere Koffer Platz finden. Es gibt auch einen Wandschrank, und das Bad ist gut eingerichtet. Und das praktisch für den gleichen Preis wie das elende Loch bei Julinha. Hier oben auf knapp 500 Metern ist es deutlich kühler, so dass wir uns gleich mal wärmer anziehen müssen. Wir unterhalten uns eine Weile mit unserem Zimmernachbarn Lothar, einem Deutschen mittleren Alters, wozu sich die aufgekratzte Engländerin und ihr französischer Begleiter gesellen. Dumm ist, dass ich auch hier keinen Zugang zum Internet habe und die Mails nicht abrufen kann. Dabei sollte ich dringend wissen, ob in der Casa Marisa auf dem Fogo-Vulkan ein Zimmer frei ist. Lothar führt uns durch die schwach beleuchteten Strassen zum Restaurant „O Castilo", das er bereits kennt. Wir bestellen Fischfilets „Serra" mit Gemüse und Kuskus. Schmeckt gut, wir sind zufrieden. Was anderes als Fisch habe sie heute nicht, sagt die Wirtin, die leidlich englisch kann. Wir drei sind die einzigen Gäste in dem netten kleinen Lokal. Die Rechnung ist fast unglaublich niedrig: 1380 Escudos (13.80 CHF) samt Getränken.
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