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Passatbewölkung, 22°
Heute wandern wir ausschliesslich auf Grund der ausgezeichneten, erstaunlich genauen Wanderkarte, die vom deutschen Arzt Pitt Reitmaier geschaffen wurde. Auch kleine Wege sind darauf mit höchster Präzision verzeichnet, so dass die Karten, die es von den meisten dieser Inseln gibt, es fast mit Schweizer Wanderkarten aufnehmen können. Anfangs steigen wir zu einem aufwendig gebauten, mit einer langen Treppe versehenen Aussichtspunkt westlich des Ortes auf, der herrliche Sicht über das Städtchen und nach Fogo bietet. Dann geht es auf Fusswegen durch kleine Siedlungen und durch Felder, wobei wir Frauen beim Bohnenpflücken, alte Männer vor ihren Häusern sitzend und Kinder beim Fussballspielen auf dem betonierten Spielfeld einer Schule antreffen. Da und dort sind buntscheckige Ziegen mit tief hängenden Eutern angebunden, die uns neugierig mustern, und ein Esel begrüsst uns von weitem mit seinem I-aaah. An einem gewaltigen Stier führt der Weg zum Glück in grosser Distanz vorbei. Wir gelangen auf einen Bergrücken, der beidseits grossartige Tiefsicht bietet, nordwärts nun auch zur Küste hinab, wo sich tief unten die Brandung an den schwarzen Felsen bricht. Am Aussichtspunkt „Covada", einem kleinen spitzen Hügel mit Steinsäule, gehen wir unterhalb vorbei und stossen bei einer luxuriösen Villa auf die Strasse nach Nova Sintra. Hier können wir einige Serpentinen der Teerstrasse und den Hafenort Furna sehen. Der Gegensatz von mausarm und extrem reich, der sich ganz offensichtlich an den Wohnbauten erkennen lässt, ist äusserst krass. Reich sind wohl oft jene Insulaner, die es in Amerika zu Wohlstand gebracht haben. Ein Mauerbild in der Stadt, das einen dunkelhäutigen jungen Mann auf einem Delphin darstellt, dem er eine Karte mit dem Ziel „USA" vorhält, zeigt überdeutlich, wovon die Jugend träumt, die hier kaum Entwicklungsmöglichkeiten hat. Wir sind schon um 13 Uhr zurück im Hotel, wo aus einigen Zimmern Baulärm erschallt. Es werden Regalbretter montiert. Marco sagt entschuldigend, es dauere nur noch fünf Minuten. In Italien hat wohl eine Stunde so viele Minuten, denn so lange dauert der Krach in Wirklichkeit. Wir versuchen, mit Gelassenheit zu ertragen, was wir nicht ändern können.
Heute essen wir im kleinen Lokal neben der Markthalle. Es hat zwar, wie alle Gaststätten hier, keine Speisekarte, aber immerhin ein Menu an der Wand, das verschiedene Fleisch- und Fischgerichte verspricht.
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Heini Schön, dass es nun endlich klappt mit dem Aufrufen des Blogs. Da machen neue Einträge gleich wieder mehr Spass!
Christel Ja, Heini, so macht es auch mir wieder Spass, bin jetzt total à jour. Vielen Dank! Jetzt schaue ich mir noch ein paar Fotos an. Wünsche weiterhin tolle Wanderungen und grüsse herzlich aus dem kühlen (2,4°) und nassen Rudolfstetten.